Wie aus Sodbrennen eine Idee wurde
Die Geschichte hinter FlavourFlex
Unsere Reise
Manchmal beginnt etwas Großes mit einem kleinen Schmerz. In meinem Fall: Reflux. Wer selbst davon betroffen ist, weiß, wie sehr dieses chronische Brennen im Hals nicht nur den Magen, sondern auch den Alltag verändert. Jede Mahlzeit wird zur potenziellen Gefahr. Genuss? Wird zur Strategie. Essen? Zum Experiment.
Am Anfang wollte ich nur eines: Rezepte finden, die mir guttun – ohne auf Geschmack verzichten zu müssen. Ich suchte stundenlang online, fragte in Foren, sprach mit Ärzt:innen. Doch immer wieder merkte ich: Verlässliche Informationen zur Verträglichkeit von Lebensmitteln? Kaum vorhanden. Und wenn doch, dann widersprüchlich, unvollständig oder hinter Paywalls versteckt.
"Also baute ich mir kurzerhand eine kleine Website – für mich, für andere mit Reflux. Ich teilte Rezepte, Tipps, Verträglichkeiten. Die Resonanz war unerwartet groß."
Doch je tiefer ich eintauchte, desto klarer wurde: Das Problem sitzt tiefer. Es betrifft nicht nur Reflux-Patient:innen. Es betrifft uns alle.
Die Herausforderung
Denn Ernährung ist überall – aber Wissen darüber? Oft ungenau, intransparent oder interessengeleitet. Nährwerttabellen widersprechen sich. Apps zeigen verschiedene Kalorien für das gleiche Produkt. Gesundheitsinformationen basieren auf fragwürdigen Quellen. Und wissenschaftliche Daten sind meist in PDFs oder Fachartikeln vergraben, für Laien wie Entwickler:innen kaum nutzbar.
Die Vision
Was wäre, wenn das anders ginge? Was, wenn es eine zentrale, offene Quelle gäbe, die objektive Informationen über Lebensmittel bereitstellt – nachvollziehbar, unabhängig, flexibel einsetzbar? Nicht als App, die dir sagt, was du essen sollst. Sondern als Infrastruktur, auf die alle aufbauen können – Forschung, Medizin, Entwickler:innen, Ernährungsberatung, Gastronomie und auch ganz normale Menschen.
So wurde aus einer Rezeptseite ein radikaler Gedanke:
Wir brauchen eine gemeinsame Grundlage für Ernährung. Und die muss offen, transparent und wissenschaftlich sein.
Der Wandel: Von der Idee zur Plattform
Die Idee war schnell klar, der Weg dahin nicht. Wir begannen damit, Daten zu sammeln – über Makros, Mikronährstoffe, Verträglichkeiten, ökologische Kennzahlen, Gesundheitsaspekte. Doch uns war früh bewusst: Es reicht nicht, einfach Tabellen zusammenzukopieren. Wer eine verlässliche Datenbasis schaffen will, braucht Präzision, Quellen, Systematik und vor allem: Vertrauen.
Deshalb entwickelten wir ein eigenes Quellensystem, das jede Zahl nachvollziehbar macht – und das von unserer Community kontinuierlich geprüft und verbessert wird. Jede Information lässt sich zurückverfolgen. Jeder Rechenweg ist offen dokumentiert. So entsteht ein lebendiges, lernendes System – offen für alle, kontrolliert von vielen.
Unser Antrieb: Ernährung als Infrastruktur
Heute ist FlavourFlex viel mehr als ein Herzensprojekt. Es ist eine Vision, die wir gemeinsam mit einer wachsenden Community umsetzen: Entwickler:innen, Wissenschaftler:innen, Ernährungsberater:innen, medizinischen Fachkräften, Bürger:innen. Menschen, die genug haben von intransparenten Algorithmen, geschlossenen Systemen und Halbwissen.
Unsere Plattform ist modular, anpassbar und offen. Ob du den CO₂-Fußabdruck von Lebensmitteln berechnen, gesundheitliche Risiken bewerten oder einfach bessere Rezeptfilter bauen willst – FlavourFlex liefert die Datenbasis dafür.
Was bleibt: Der Ursprung
Trotz allem technologischen Fortschritt, trotz API-Entwicklung, Datenmodellen, Referenzsystemen – manchmal denke ich an den Anfang zurück. An das einfache Bedürfnis, etwas zu essen, das mir nicht schadet. An den Wunsch, dieses Wissen mit anderen zu teilen.
FlavourFlex mag heute größer sein als ein Reflux-Blog – aber sein Herz schlägt immer noch dort: im Alltag echter Menschen. In dem Wunsch, Ernährung verständlich, verlässlich und zugänglich zu machen.
Und in dem Glauben, dass Ernährung nicht nur Privatsache ist, sondern Teil unserer Gesellschaft.
FlavourFlex ist kein Tool. Es ist ein Beitrag.